Müll oder Rohstoff? Wie die Modebranche mit ihren Ressourcen umgeht
Deutschland ist einer der weltweit größten Konsummärkte für Bekleidung und hat daher im Zusammenhang mit Mode einen enormen Anteil am weltweiten Ressourcenverbrauch sowie an der Umweltbelastung. Die globale Modeindustrie gehört zu den größten Emittenten an Treibhausgasen. Allein zwei Millionen Tonnen CO2 gehen in Deutschland auf deren Konto.
Wie kann ein Umstieg in eine global nachhaltigere Modebranche gelingen? Wie kann Bekleidung ökologischer und vor allem ressourcenschonender produziert und verwendet werden? Wie können neue Modelle des Reparierens dabei helfen? Was bedeutet der Boom der Secondhand Mode für den Ressourcenschutz in der Modeindustrie? Welche Probleme gibt es auf dem Altkleidermarkt?
Dies sind einige der Fragen, die wir beim Fair Fashion Forum gemeinsam mit Akteur:innen aus Wirtschaft, Politik, Kommunen, Wissenschaft und Zivilgesellschaft diskutiert werden. In Workshops werden darüber hinaus einzelne Aspekte vertieft und es kann dabei auch selbst Hand angelegt werden.
An der Podiumsdiskussion nehmen unter anderem Oliver Mergens von der VAUDE Academy für nachhaltiges Wirtschaften, Nicole Haas von der Gründerschmiede Remscheid und Textile Kreislaufwirtschaft im Berischen Städtedreieck und Ann-Kristin Reinkenhoff von der Universität Freibrug teil.
Das vollständige Programm finden Sie hier.
Gäste: Hier gibt es weiterführende Informationen zu allen Referent:innen und Beteiligten.
Hier geht es zur Anmeldung.
Workshops:
THE ESSENCE OF LESS von Sanja Lulei
wenn Natürlichkeit zum neuen Luxus wird
Wie sieht Farbe aus, wenn sie nicht dem Trend, sondern dem Prozess folgt? Naturfasern begegnen der transformierenden Kraft pflanzlicher Farben – gewonnen aus Gewürzen, Pflanzenresten oder natürlichen Pigmenten. Die pflanzenbasierten Färbungen stehen für eine textile Haltung: entschleunigt, materiell bewusst und ästhetisch reduziert. Statt makelloser Perfektion entstehen Oberflächen mit Charakter – Textilien, die nicht nur gestaltet, sondern erlebbar werden.
Still. Kraftvoll. Echt.
Tipps, Tricks und Ideen zum Kleidung-reparieren, Aufwerten oder Neues-schaffen von Anne Metzler
Das nachhaltigste Kleidungsstück ist das, was man schon hat und lange trägt. Wenn das Lieblingsstück nun einen Fleck hat oder ein Loch hat, muss es noch lange nicht weg. In diesem Workshop gibt es Tipps, Tricks und Ideen, wie man Kleidung repariert oder mit kleinen Stickereien aufwertet oder etwas Neues daraus macht. Jeder sollte ein oder mehrere Teile mitbringen, die er erhalten möchte. Falls nicht, haben wir Stoffe dabei, an denen man die Techniken üben kann.
Kleiderschränke machen Leute oder Leute machen Kleiderschränke?! Workshop zu privatem Kleidungskonsum und dem eigenen Kleiderschrank von Ann-Kristin Reinkenhoff
Die Frage nach dem „wie viel?“ oder eher dem „zu viel?“ treibt viele (konsumbewusste) Menschen um, wenn es um das Thema Kleidung geht. In diesem Workshop geht es um das Eintauchen in den eigenen Besitz von Kleidung: der private Kleiderschank. Diverse Zahlen und Schätzungen spekulieren über die Mengen, die in deutschen Kleiderschränken liegen, hängen und lagern. Unser Blick auf Kleiderschränke changiert dabei popkulturell zwischen der Capsule Wardrobe und dem Leben mit unter 50 Textilien und dem Ankleidezimmer à la Carrie Bradshaw aus Sex and The City, die selbst ihren Backofen als Stauraum nutzt. Der Kleiderschrank als Mittel zum Zweck, als Liebhaber*innenobjekt oder Aushandlungsort von Konsum, Körpern und Biografie: Fakt ist, es ist sehr viel mehr als nur ein Möbelstück. Die Empirische Kulturwissenschaftlerin Ann-Kristin Reinkenhoff taucht mit den Workshop-Teilnehmer*innen ins Forschungsfeld der Wardrobe Studies ein und gemeinsam werden Konsum- und Ordnungspraktiken, Trage- und Waschverhalten sowie Entsorgung reflektiert und interaktiv hinterfragt.
Kampagnen – Von der Planung bis zur Umsetzung von Viola Wohlgemuth
Kampagnen! Sie können die Welt verändern – aber nur, wenn sie strategisch durchdacht, schlagkräftig und wirkungsvoll umgesetzt werden.
Dieser Workshop gibt euch das Basis-Rüstzeug: Was macht eine wirksame Kampagne aus? Von Problemanalyse über Visions- und Umfeldanalyse bis zur Entwicklung einer durchsetzungsfähigen Strategie und Kommunikation. Wir identifizieren Schlüsselakteure, analysieren Gegner:innen und Zielgruppen und erarbeiten Taktiken, um Momentum aufzubauen und Druck zu erzeugen.
“If politics is the art of the possible, campaigning is the science of changing what is possible!”