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Rat der Stadt Essen beschließt Beitritt zur Charta Faire Metropole Ruhr 2030

Das Netzwerk Faire Metropole Ruhr freut sich sehr über den Ratsbeschluss der Stadt Essen vom 24. August 2022, der Charta Faire Metropole Ruhr 2030 beizutreten. Die Charta Faire Metropole Ruhr 2030 findet in immer mehr Kommunen Zustimmung und mit Essen hat nun eine der größten Kommunen im Ruhrgebiet dem Beitritt der Charta zugestimmt.

Die Charta ruft alle 53 Städte und vier Kreise des Ruhrgebiets dazu auf sich zu den UN-Nachhaltigkeitszielen zu bekennen und sich für Fairen Handel und Fairen öffentlichen Einkauf einzusetzen. In Essen knüpft die Charta an ein langjähriges Engagement an.

Sechs Kommunen haben die Charta bereits unterzeichnet und neben Essen hat auch Moers bereits den Ratsbeschluss verabschiedet, der Unterzeichnung steht nun also nichts mehr im Wege. 20 weitere Kommunen arbeiten gerade an der Umsetzung und Ratsbeschlüsse sind in Vorbereitung.

Mit dem Beitritt zur Charta sollen Kommunen gemeinsam Verantwortung übernehmen – menschenwürdige Arbeitsbedingungen in der Lieferkette von Produkten fördern, sich zu den Grundsätzen des Fairen Handels bekennen und gegen die Ausbeutung von Mensch und Natur stark machen. „Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen bilden die Basis für das gemeinsame Handeln, für mehr Klimaschutz, für weniger Ausbeutung, für mehr Nachhaltigkeit“, so der Sprecher des Netzwerks Faire Metropole Ruhr, Markus Heißler.

Dabei sind die Kommunen aufgerufen, die Charta in konkreten Handlungsfeldern umzusetzen. Sie nehmen sich vor, mehr fair gehandelte Produkte für die Verwaltung und für städtische Veranstaltungen einzukaufen und einzusetzen, Unternehmen vor Ort zu stärken, die den Fairen Handel fördern, oder mehr kommunale Schulen, Kitas und Jugendzentren zu motivieren, zu fairen Einrichtungen zu werden. Die Faire Metropole Ruhr wird die Städte, Gemeinden und Kreise im Ruhrgebiet dabei tatkräftig unterstützen.

Svenja Schulze, die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, sagte: „Global denken, lokal handeln – dafür steht die "Charta Faire Metropole Ruhr 2030" im doppelten Wortsinn. Städte, Gemeinden und Kreise des Ruhrgebiets verpflichten sich zu Fairem Handel und Fairer öffentlicher Beschaffung.“

Oliver Krischer, Umweltminister NRW, sagte uns: „Die von Ihnen entworfene und unterzeichnete "Charta Faire Metropole Ruhr 2030" kann Behörden und durchaus auch der Landesregierung als Vorbild dienen – da bin ich mir sicher. Und gerne nehme ich die Charta mit in unseren gemeinsamen Austausch innerhalb der zuständigen Ministerien."

Dirk Heitlindemann, Projektkoordinator Faire Metropole Ruhr: „Jeder Ratsbeschluss zur Charta Faire Metropole Ruhr 2030 wird im Projektteam gefeiert, über Essen, als meine Heimatstadt, freue ich mich besonders. Das Ruhrgebiet geht gemeinsam in eine faire und nachhaltige Zukunft.“

Hintergrund

Die Charta Faire Metropole Ruhr 2030 wird ideell unterstützt u. a. durch Brot für die Welt, Misereor, das Bistum Essen und das Eine Welt Netz NRW. Sie wird gefördert durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW sowie Engagement Global mit ihrer Servicestelle Kommunen in der Einen Welt mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Seit über einem Jahrzehnt ist die Faire Metropole Ruhr in der Region engagiert, um den Fairen Handel und die Faire öffentliche Beschaffung stärker in den Kommunen des Ruhrgebiets zu verankern. Fairtrade Deutschland zeichnete sie 2013 als deutschlandweit erste Fairtrade Region und als ersten Städteverbund weltweit aus.

Unzählige Engagierte haben im Ruhrgebiet bereits viel Gutes auf den Weg gebracht: 20 Jahre Pottkaffee mit über 30 fairen Städtekaffees und 215 Tonnen verkauftem fair gehandelten Kaffee. 4,5 Mio. Menschen leben in einer Fairtrade Town oder einem Fairtrade Kreis. Über 50 Fairtrade Schools und über 160 Faire Kitas sind gute Beispiele des vielfältigen Engagements.

Ein Engagement mit Wirkung: Nachhaltig wirtschaftende Unternehmen schaffen Arbeitsplätze im Ruhrgebiet. Durch den Ausbau von Fairtrade-Schulen und -Kitas erhalten Kinder gesündere Nahrung. Die Bildung über globale Zusammenhänge und verschiedene Kulturen wird verbessert. Und in einem solidarischen Akt trägt die Charta Faire Metropole Ruhr 2030 zu besseren Arbeits- und Umweltbedingungen weltweit bei.

Corona hat klar vor Augen geführt, wie eng wir global miteinander verzahnt sind. Das gilt nicht nur für Epidemien, die sich rasant über den Erdball ausbreiten. Mehr denn je schädigen Menschen weltweit das Klima. Mehr denn je produzieren Menschen weltweit Güter unter menschenrechtsverletzenden Bedingungen – auch für Kommunen im Ruhrgebiet. Markus Heißler: „Traditionell haben wir im Revier für die Arbeitsrechte gekämpft. Ein solidarisches Miteinander von Menschen unterschiedlicher Kulturen ist die Basis eines friedlichen Zusammenlebens – lokal und global.“

Weiterführende Infos:

Die Charta Faire Metropole Ruhr:

Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen:

Was es braucht, um als Fairtrade-Stadt zertifiziert zu werden:

 

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