„Nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation ILO arbeitet die Mehrheit der Beschäftigten weltweit ohne Absicherung durch soziale Sicherungssysteme, so sind z.B. nur 22 Prozent der Weltbevölkerung gegen Arbeitslosigkeit versichert. Ein großes Problem ist immer noch die ausbeuterische Kinderarbeit. Derzeit sind weltweit 152 Mio. Kinder davon betroffen“, so Markus Heißler, Sprecher des Netzwerk Faire Metropole Ruhr. „Viele alltägliche Produkte, wie Kaffee und Schokolade, aber auch Smartphones, Tablets oder Bekleidung werden oft unter ausbeuterischen Bedingungen in Ländern des globalen Südens für uns hergestellt“.
Das Netzwerk Faire Metropole Ruhr aus zivilgesellschaftlichen, kirchlichen und kommunalen Akteuren setzt sich deshalb seit 2008 gegen ausbeuterische Kinderarbeit und für faire Arbeitsbedingungen ein. Insbesondere bei der öffentlichen Beschaffung der Kommunen sieht das Netzwerk einen Hebel, gegen Missstände in den globalen Lieferketten vorzugehen. Darauf zielt auch die Charta Faire Metropole Ruhr 2030 ab, die derzeit von vielen Städten und Gemeinden im Ruhrgebiet beraten wird. Mit der Charta sollen sich die Kommunen u.a. verpflichten, dass sie bei Ihren Einkäufen verstärkt auf die Einhaltung international gültiger Regeln zum Schutz von Arbeitnehmer*innen achten und nachhaltige und faire Produkte den Vorrang geben sollen. Im August hat die Stadt Hamm, als erste Kommune im Ruhrgebiet, die Charta unterzeichnet.
Die Charta Faire Metropole Ruhr 2030 wird ideell unterstützt u. a. durch Brot für die Welt, Misereor, das Bistum Essen und das Eine Welt Netz NRW. Sie wird gefördert durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen sowie Engagement Global mit ihrer Servicestelle Kommunen in der Einen Welt mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
Bei Veranstaltungen zur Fairen Woche in Castrop-Rauxel, Dortmund und Hamm wird das Thema unfaire Arbeitsbedingungen in besonders eindrucksvoller Weise vorgestellt und mit Expert*innen diskutiert. Der Spielfilm „Made in Bangladesh“ zeigt die Geschichte einer jungen Textilarbeiterin, die sich nach einem Brand für Verbesserungen in ihrer Fabrik einsetzt und dabei große Schwierigkeiten überwinden muss.
Zu einer Radtour im Rahmen der Fairen Woche laden das Mülheimer Agendabüro, der Weltladen Mülheim und der Rheinische Dienst für Internationale Ökumene am Donnerstag, 23. September ein. Die erste Tour findet von 11 bis 13 Uhr statt, wer lieber nach Feierabend startet, kann sich von 17 bis 19 Uhr auf den Weg machen. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine verbindliche Anmeldung ist allerdings notwendig, Kontakt: stabstelle.klimaschutz(at)muelheim-ruhr.de.
Am 11. September um 11:00 Uhr wird der Fair-Handelsstand "Weltstand Hombruch" vor der Ev. Kirche am Markt in Dortmund-Hombruch, Harkortstr. 55 einer engagierten Sockenstrickerin gratulieren. Die Hombrucherin übergab dem Weltstand mitten in Zeiten von Corona mehr als 100 Socken als Spende für Corona-Geschädigte des Fairen Handels. Aus den Spenden ist eine Summe von 1000 € zusammengekommen.
Dies ist nur eine kleine Auswahl an Aktivitäten während der Fairen Woche im Ruhrgebiet.
Weiterführende Infos:
Die Faire Metropole Ruhr: https://www.faire-metropole-ruhr.de/
Die Faire Woche: www.faire-woche.de