Acht von zehn handgenähten Fußbällen kommen aus Sialkot. Obwohl Kinderarbeit in Pakistan offiziell verboten ist, ist die riesige Zahl von über 40 Millionen Fußbällen im Jahr ohne ausbeuterische Kinderarbeit kaum möglich. Selten wird ein gerechter Lohn bezahlt, sodass die Familien gezwungen sind, ihre Kinder in die Produktionsprozesse der Fußbälle zu geben. Da offiziell Weltkonzerne wie Penalty und Adidas mit ihren Lieferketten Kinderarbeit in ihren Hauptproduktionsstätten verbieten, findet ausbeuterische Kinderarbeit im Verborgenen, vor allem in den Hinterhöfen der Vororte Sialkots statt. Welche wirtschaftlichen Zwänge es gibt und wie das Nähen der Fußbälle heute noch in Pakistan funktioniert, berichten Muhammad Waqas und Marcos A. da Costa Melo. Bei diesem Workshop präsentieren die Referenten Näh-Werkzeuge & Bildmaterial und es wird ein Quiz zum Thema Kinderarbeit geben.
Referenten: Marcos da Costa Melo (Interkulturpromotor im Regierungsbezirk Arnsberg), Forum für Umwelt und gerechte Entwicklung e.V. und Muhammad Waqas (FUgE-Bildungsreferent), 2000 in der Hauptstadt der Sportbälle, Sialkot/Pakistan, geboren, hat bis zu seiner Flucht nach Europa 2015 zuerst zu Hause und später in der Fabrik Fußbälle genäht. Der regelmäßige Besuch der Schule war für ihn kaum möglich. Inzwischen ist er vom Beruf Erzieher in der Martin-Luther-KITA Hamm.
Thematischer Bezug zur Charta: Ziel 2 - Fairer Handel